Big Tech goes MAGA

Allgemeine KI als reaktionäre Utopie

Transformation zum autokratisch-faschistoiden ‚Fortschrittsprojekt‘

Die fundamentale Schwäche der westlichen Zivilisation ist die Empathie.“ (Elon Musk)1

Das Zusammenwirken von rechtsextremen Autokratie-Anhängern und Faschisten mit reaktionären Tech-Feudalisten erreicht in den USA ein neues Bewegungsniveau. Die sogenannte Tech-Oligarchie stellt dabei nicht nur Technologien zur Verfügung, die insbesondere rechtsextremen Bestrebungen nützlich sind, sondern befeuert aktiv einen breit angelegten rechten Kulturkampf. Ihr radikal anti-demokratisches Technologieversprechen dient dabei als visionäre Fortschrittserzählung, die angesichts einer allgemeinen Utopiearmut in der Mehrfachkrise mehr und mehr verfängt.

In dieser Arbeit wollen wir die politischen Ambitionen der ‚Tech-Oligarchie‘ untersuchen. Dabei stoßen wir auf einen politisch gefestigten Kern, Radikalisierte und Mitläufer. Alle drei Kategorien tragen mit ihrer enormen Reichweite massiv zum Hegemonieprojekt einer (ultra-)rechten Technokratie bei. Die beiden ersten Kategorien fußen dabei auf einem stabilen (pseudo-)philosophischen Weltbild, dessen Wurzeln in der Eugenik zu finden sind. Und tatsächlich finden wir eine zunehmende Enttabuisierung der Einteilung von wertvollem und weniger wertvollem Leben – sowohl bei den Tech-Protagonisten wie z.B. Elon Musk und Peter Thiel, als auch bei dessen Polit-Zögling, dem derzeitigen US-Vizepräsidenten J.D. Vance.

Am späten Nachmittag des 13. Juli 2024 schreibt Elon Musk auf X: „Ich unterstütze Präsident Trump vollumfänglich und hoffe auf seine schnelle Genesung.“2 – auch wenn dieser zu dem Zeitpunkt noch nicht Präsident ist. Eine halbe Stunde zuvor ist dieser bei einem Wahlkampfauftritt in Pennsylvania von einer Kugel am rechten Ohr getroffen worden. In den folgenden Monaten wird Musk mehr als 250 Mio. Dollar in Trumps Wahlkampf investieren. Die Wette geht auf – es ist ein lohnendes Investment. Noch nie hat ein (Tech-)Unternehmer so viel politischen Gestaltungsspielraum erhalten. Dabei geht es eindeutig um mehr als nur nachhaltigen Bürokratieabbau und günstige politische Rahmenbedingungen für seine sechs Tech-Fimen. Musk ein rein ökonomisches Motiv zu unterstellen, greift zu kurz. Im Gegenteil: Musk verfolgt mittlerweile eine fanatisch rechtsextreme politische Agenda, die ihm im Fall von Tesla sogar einen deutlichen Wertverlust einbringt.

Wie wurde aus einem politisch farblosen Tech-Unternehmer aus dem Silicon Valley ein radikal rechts-libertärer Kulturkämpfer? Musk, der zuvor Barack Obama, Hillary Clinton und Joe Biden wählte, radikalisierte sich nicht erst über das Attentat auf Trump. Das Feuilleton hat Musks biografische Kränkungen und politische Entwicklungsschritte hinreichend detailliert beschrieben – hier soll es nicht um die Person Musk gehen, sondern um die ideologische Rolle der Tech-Industrie als Motor einer politischen Transformation.

AI first‘ – Umbau und administrativer Zugriff

Für das von Musk geführte Department of Government Efficiency DOGE sind menschliche Expertise und demokratische Prozesse bei der Entscheidungsfindung und deren administrativer Umsetzung reine Störfaktoren. Der einschüchternde und überraschende Coup einer technokratischen „Übernahme“, der eine deutliche Zäsur gegenüber Trumps erster Amtszeit darstellt, bestand darin, dass der weltweit einflussreichste, nicht gewählte Unternehmer Zugang zu den sensiblen Programmen und Daten des Computersystems der US-Bundesregierung und überdies Verfügungsgewalt über die daran „angeschlossenen“ Bundesangestellten erhält. Musk baut brachial um, entlässt Zehntausende und platziert Vertraute an entscheidenden Stellen dieses Verwaltungssystems. Trotz anfänglicher Weigerung (der Behördenleiter wurde umgehend in den Ruhestand entlassen), erhält Musk zudem vollen Zugriff auf das zentrale Zahlungssystem des Bundes – das Herzstück aller Institutionen inklusive seiner Finanzströme (Gehälter, Sozialleistungen, Subventionen, …).

Ohne jegliche Kenntnis der Arbeitsabläufe wird der Behördenapparat mit seinen 2,3 Mio. Bundesmitarbeiter:innen „gestrafft“. Zusammengestrichen ist der wohl treffendere Begriff, angesichts der völlig unzulänglichen Basis, auf der eine künstlich intelligente Workflow-Optimierung ihr Zauberwerk vollbringen soll – eine absolute Farce, wie mehrfach Whistleblower aus dem Inneren des DOGE-Maschinenraums berichten. Musk genügt eine innerhalb eines Wochenendes zu erteilende Selbstauskunft der Mitarbeiter:innen, um KI-gestützt herauszufiltern, wer seinen Job zunächst behalten soll. Wer diese Auskunft verweigert, muss umgehend mit der Entlassung rechnen. 260.000 Regierungsmitarbeiter:innen wurden in den ersten vier Monaten nach Trumps Amtsantritt entlassen oder haben unter diesen Bedingungen der Umstrukturierung ‚freiwillig‘ gekündigt.

Eine Tracht Prügel für die Bürokratie“ (Elon Musk)

Der Hintergrund für diesen ‚Staatsstreich‘ ist mindestens auf zwei Ebenen zu suchen: „Vollen und sofortigen Zugriff auf sämtliche nicht als geheim eingestufte Unterlagen, Software- und IT-Systeme“3 bedeutet eben nicht nur einen unschätzbaren Wettbewerbsvorteil für Musk. In der Doppelrolle als quasi-staatlicher Optimierer und eben auch als sechsfacher IT-Unternehmer, nutzt Musk z.B. die Daten über Auftragsvergaben staatlicher Institutionen (so auch Interna der NASA) mit Vorteil für sein Raumfahrtunternehmen SpaceX.4

Wenn wir unseren Blick jedoch über das ökonomisch Naheliegende hinaus in die Zukunft weiten, erkennen wir die Möglichkeit für Musk als radikalisierte Speerspitze einer neu-rechten, tech-libertären Bewegung mit zunehmend faschistoiden Zügen, die Verwaltung das Staates langfristig umzubauen und ihn darüber von innen anzugreifen. Hier soll sich nicht nur die „Dysfunktionalität“ der Behörden manifestieren, sondern gleich die Untauglichkeit der Demokratie gegenüber digitaler Technologie aufgezeigt werden.

Das Ziel der langfristigen Tech-Transformation wird weder verschwörerisch-schwurbelnd noch geheim, sondern offen als „überlegen“ und unausweichlich verkündet: Deregulierung und konsequenter Demokratieabbau. Die von wenigen kontrollierten Technologien zur Kommunikation, (Des-)Information und automatisierten Entscheidungsfindung sollen tiefer in die kritische Infrastruktur und den Verwaltungsapparat platziert werden. Der von einer Tech-Oligarchie verfasste Code soll (demokratische Prozesse in der) Politik aushebeln und ersetzen.5 Die auf zunächst fünf Monate begrenzte erste Schockwelle unter Musks Kommando innerhalb von DOGE muss als offensiver Startpunkt eines selbstbewussten Zerstörungsprozesses gewertet werden. Musks Engagement lediglich als strategisch loyal gegenüber Trump und rein kapitalistisch motiviert zu interpretieren, unterschätzt die politische Offensive maßlos.

In seinem Buch „Cyberlibertarianism“6 bezweifelt David Golumbia den vormals liberalen Charakter der Tech-Gründerszene aus dem Silicon Valley und attestiert den Protagonist:innen mit ihrer „kalifornischen Ideologie“ von jeher eine nicht nur staatsfeindliche, sondern offen antidemokratische Gesinnung. Das gilt im Besonderen für den Mann, der 1956 den Grundstein für den Siegeszug der Computertechnologie legte.

Eugenische Irrlichter im Silicon Valley

William Shockley war maßgeblich verantwortlich für den Boom des Silicon Valleys als bedeutendster Standort für die IT-Industrie weltweit. Sein Physiknobelpreis 1956 (zusammen mit John Bardeen und Walter Brattain) für die Erfindung des Transistors war die Basis für die Hard- und Software-Entwicklung ab den 1960er Jahren. Der Professor für Ingenieurwissenschaften an der Stanford University, der sogar in den wissenschaftlichen Beraterstab des US-Präsidenten berufen wurde, widmete sich – zusätzlich und ganz ohne Qualifikation in den Bereichen Psychologie oder Genetik – der Eugenik.

Shockley suchte konkret nach einem Zusammenhang von Rasse und Intelligenz und hielt Menschen mit afroamerikanischen Wurzeln für weniger intelligent als Weiße. „Besorgt um die Zukunft der USA“ forderte er die Subvention von Sterilisationen für Menschen mit einem niedrigeren IQ als 100 und die verstärkte Fortpflanzung intelligenter Personen. Finanziert wurde er bei diesen Arbeiten vom umstrittenen Pioneer Fund. Shockley selbst spendete sein Sperma einer „Samenbank für Genies“ des umstrittenen Samenbankunternehmens Repository for Germinal Choice. Die Samenbank, in die neben Shockley zwei weitere Nobelpreisträger gespendet hatten, wurde 1999 geschlossen.

Wer hier frappierende Ähnlichkeiten zur aktuellen pronatalistischen Bewegung der neuen Rechten in den USA und den utopistischen Ideologien wie „Effective Altruism“, „Longtermism“ sowie des Transhumanismus sieht, liegt leider richtig. Um die Analogie genauer fassen zu können, benötigen wir eine genauere Differenzierung in der Historie moderner Eugenik:

Während die Proto-Eugenik in ihrer ursprünglichen Form auf den Post-Darwinisten Francis Galton (1883) zurückgeht, lässt sich die Geschichte der Modernen Eugenik in zwei Wellen unterscheiden. In der Eugenik der ersten Welle finden wir wiederum zwei verschiedene Ansätze. Die „positive“ Eugenik zielt auf die Verstärkung „erwünschter“ Eigenschaften z.B. durch geförderte Reproduktion in sogenannten „better baby“-Programmen der USA des frühen 20. Jahrhunderts. „Negative“ Eugenik bremst oder verhindert, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen ihr Erbmaterial an die nächste Generation weiterreichen. Dazu gehören u.a. Kaliforniens Sterilisierungs-Programme (1909), die in adaptierter Form ebenfalls die Basis für die „Rassenhygiene“-Gesetze der Nazis bildeten.

Die „negative Eugenik“ der ersten Welle verschwand nicht etwa mit dem Ende des zweiten Weltkriegs und sie hatte auch nicht nur rechte Anhänger.7 Die kalifornische Sterilisierungs-Kampagne wurde erst 1979 beendet, während die britische „Eugenics Society“ bis heute fortbesteht – lediglich unter anderem Namen.8 Obwohl die Kritik an den rassistischen, klassistischen und in der Regel sexistischen Stigmatisierungen durch die Eugenik ab den 1970er Jahren (an beiden Formen der ersten Welle) zunahm, gibt es aktuell eine Wiederbelebung. Das hat unter anderem mit einer Vermischung vermeintlich liberaler Ansätze der zweiten Welle zu tun:

Statt nur von Generation zu Generation zu ‚selektieren‘ (Eugenik erster Welle), ermöglichen gentechnische und biotechnologische Methoden (ab den 1990er Jahren) eine ‚Optimierung des Humanbestands‘ innerhalb einer Generation (Eugenik zweiter Welle). Dazu zählen gentechnische Eingriffe zur ‚gezielten‘ Veränderung menschlicher Eigenschaften, wie auch Start-Ups, die „Designer-Babies“ versprechen und dazu vorgeben, IQ-Tests bei Embryonen für In-vitro-Fertilisationen durchführen zu können. Ob diese Ansätze ernsthaft zu einer neuen, weniger diskriminierenden ‚liberalen Eugenik‘ (oftmals auch ‚Neo-Eugenik‘ genannt) zu zählen sind, muss mindestens bezweifelt werden. Doch dazu später mehr, wenn wir uns dem Transhumanismus, „Longtermism“ und „Effective Altruism“ sowie der der aktuellen Erforschung einer „Allgemeinen Künstlichen Intelligenz“ (AGI = artificial general intelligence) zuwenden.9

Die pronatalistische Bewegung

Trump machte in einem seiner Dekrete der ersten Wochen nach Beginn seiner Amtszeit Bidens Kategorisierung von Schwangerschaftsabbrüchen als Gesundheitsversorgung rückgängig und begnadigte mehrere „Lebensschützer:innen“, die für Blockaden von Abtreibungskliniken verurteilt worden waren. Zukünftig solle in vergleichbaren Situationen nur noch in Ausnahmefällen juristisch gegen Demonstrierende vorgegangen werden. Im Aufwind von Trumps Positionierung arbeiten mehrere US-Staaten daran, die Abtreibungsverbote weiter zu verschärfen. In einigen Fällen geht es nicht nur darum, den Zugang zu Abtreibungsmedikamenten zu erschweren, sondern die Patientinnen zu kriminalisieren und das Strafmaß für einen Schwangerschaftsabbruch mit dem Strafmaß von Mord gleichzusetzen.

Die Pronatalismus-Bewegung, die einen weltweiten Geburtenrückgang als die existenzielle Bedrohung ansieht, erlebt seit Trumps zweiter Amtszeit einen neuen Boom, obwohl sich durchaus politisch widersprüchliche Kräfte unter ihrem Dach vereint haben. Elon Musk sieht in der um 20 % gefallenen Geburtenrate der USA (innerhalb der letzten 20 Jahre) die „bei weitem größte zivilisatorische Bedrohung“.10

Wenn die Geburtenraten weiter sinken, wird die menschliche Zivilisation untergehen.“11 (Elon Musk)

Die Bewegung gewann bereits während der US-Wahl 2024 an Zuspruch, als Kommentare des damaligen Vizepräsidentschaftskandidaten J.D. Vance auftauchten, der führende Demokratinnen als „kinderlose Katzenladys“ diffamierte und diese für das „katastrophale Problem“ der sinkenden Geburtenrate verantwortlich machte. Man solle darüber nachdenken, Menschen mit Kindern mehr Einfluss und Teilhabe zuzusprechen als Menschen, die keine Kinder haben.12 Jetzt in Regierungsverantwortung lesen sich die Bekenntnisse verbal etwas weniger dick aufgetragen, aber sie weisen in die gleiche Richtung. Am 18. Februar unterzeichnete Trump eine Durchführungsverordnung zur Verbesserung des Zugangs zu In-Vitro-Fertilisation. Darin wurde auch die Bedeutung der Familiengründung betont und festgelegt, dass die öffentliche Ordnung der amerikanischen Nation Müttern und Vätern mit Kinderwunsch Erleichterungen bieten soll. In der öffentlichen Förderung sollen „Gemeinden mit höheren Heirats- und Geburtenraten als dem nationalen Durchschnitt“ bevorzugt werden.

Die Pronatalisten haben im März 2025 ihre zweite Natal Conference in Texas abgehalten. Der Organisator Kevin Dolan hat erklärt, dass Eugenik und die pronatalistische Bewegung „sehr eng miteinander verbunden sind“. Einige Teilnehmer der jüngsten Konferenz bezeichnen sich selbst als „Rassenrealisten“ und halten eine Unterscheidung der Wertigkeit von Leben für gerechtfertigt.

Viele der Pronatalisten machen keinen Hehl daraus, dass sie, wenn sie von der Rettung der Zivilisation vor dem Kollaps der Geburtenrate sprechen, eine ganz bestimmte Zivilisation im Sinn haben. Eine prominente „tradwife“ Peachy Keenan13 (Pseudonym) betont, die Bewegung in den eigenen (rechten) Reihen zu halten: „Wir wollen den Natalismus nicht an progressive Feministinnen vermarkten – die Leute, die ihre Fruchtbarkeit ausreizen, sollten idealerweise Menschen sein, die ihre Kinder nicht zu geschlechtsneutralen Pelztieren erziehen, die eines Tages der Antifa beitreten wollen“, sagte sie auf der Natal Conference 2023. „Die gute Nachricht ist, dass die Angst vor dem Klimawandel die Geburtenrate liberaler Frauen für immer niedrig halten wird.“

Die Kinderlosen sind diejenigen, die das Land zerstören.“ (Charlie Kirk)

Am Eröffnungsabend der diesjährigen Konferenz sagte der Hauptredner, der rechtsextreme Trump-Anhänger und Pizzagate-Verschwörungstheoretiker Jack Posobiec: „Die westliche Zivilisation ist es nicht nur wert, bewahrt zu werden. Sie ist es wert, dafür zu kämpfen“. „Dies ist ein Krieg, und der Natalismus ist unser Schwert und Schild, und wir werden die Frontlinie nicht verlassen.“ Unsere Feinde, die Linken „wollen uns tot sehen, also nehmt sie ernst“, warnte er. „Denken Sie daran, die Luigis14, die Tesla-Terroristen, die hätten überhaupt kein Problem damit, uns loszuwerden.“

Elon Musk teilte mehrfach Posts von Jordan Laska (alias Cremieux) auf X, der als Rechtsaußen unter den Pronatalisten die neonazistische Theorie des „Great Replacement“ vertritt, nach der Weiße durch Migrant:innen „ersetzt“ würden. Ein haltloser Vorwurf, den J.D. Vance in adaptierter Form einer aktiven Wahlmanipulation durch „eingeschleuste Stimmberechtigte“ gleich mehrfach im Wahlkampf 2024 gegen die demokratische Kandidatin Kamala Harris vorbrachte.

Es ist mindestens bemerkenswert, dass die wilde Mischung der Pronatalisten als Bündnis rechter Strömungen, nicht unmittelbar auseinanderfliegt: Anhänger:innen der traditionellen religiösen Rechten hegen eigentlich Zweifel am Einsatz von In-vitro-Fertilisationen und lehnen Embryoscreenings ab. Nicht alle ultrakonservativen Tradwives wollen sich gleich neonazistisch vereinnahmen lassen. Und doch scheinen alle vereint in ihrer ‚zentralen Bedrohung‘: Die Geburtenrate ist zu niedrig und alles scheint legitim, sie nach eugenischen Gesichtspunkten ‚gezielt‘ nach oben zu bringen.15

Dieser Spagat zwischen einem konservativ, positiv verklärenden Rückgriff auf Vergangenes bei gleichzeitiger Überhöhung der Großartigkeit einer technologisch kompromisslosen Vision des Zukünftigen erinnert stark an den reaktionären Futurismus. Eine avantgardistische Kunstbewegung prägte eine gesellschaftliche Strömung des beginnenden 20. Jahrhunderts. Der italienische Schriftsteller Filippo Marinetti feierte und forderte in seinem futuristischen Manifest 1909 die Gewaltförmigkeit des Rechts des Stärkeren, das Patriarchat und den ungebremsten technologischen Fortschritt. Demokratische Konventionen galt es zu brechen, wenn sie dem Diktat des Fortschritts im Wege standen. Mussolinis Faschismus profitierte von diesem sozialdarwinistischen Aufbruch der Gesellschaft und dem dadurch möglichen Schub für die Technokratie. Diesen Geist des Futurismus atmet ebenfalls ein Bündel von derzeit wirkmächtigen ‚Ideologien‘ der Tech-Branche rund um die Entwicklung einer „allgemeinen künstlichen Intelligenz“ (AGI).

Transhumanism“ – „Effective Altruism“ – „Longtermism“

Der Transhumanismus will die physischen und kognitiven Limitierungen menschlichen Daseins überwinden und nutzt dafür ganz im Sinne der Eugenik zweiter Welle technologische Hilfsmittel. Das können zum einen Methoden aus Robotik und Gentechnologie sein. Das umfasst aber auch die radikale Entwicklung des Menschen hin zu einer überlegenen „posthumanen“ Spezies. Hier hoffen Transhumanisten auf die zukünftige Möglichkeit, menschliches Bewusstsein in eine herbeigesehnte Künstliche Intelligenz ‚hochladen‘ und darin Gedanken, Erfahrungen, Fähigkeiten und Wissen mehren zu können – entkoppelt von den Problemen menschlicher Sterblichkeit und beschränkter menschlicher ‚Rechenleistung‘.

Die ideologische Strömung des „Effective Altruism“ sieht die Zukunft der Menschheit ebenfalls in ihrer radikalen Weiterentwicklung, aber auch in ihrer zahlenmäßigen Vervielfältigung, um eine wenig trennscharfe Kenngröße – zivilisatorischen „Wert“ (value) anzureichern. Dazu sei es notwendig, dass die Menschheit a) wegen der Endlichkeit irdischer Ressourcen das Universum besiedelt und b) digitale, virtuelle Welten kreiert – mit derzeit noch unvorstellbar leistungsfähigen Computern, um einer ungleich größeren, digitalen, „posthumanen“ Bevölkerung ‚Raum‘ zu geben, noch deutlich mehr Wissen, Fähigkeiten, Gedanken – also „value“ zu aggregieren.

Die Fixierung auf eine astronomische Anzahl digitaler Universums-Bewohner:innen erscheint mindestens befremdlich, wird aber von einer Unterart des effektiven Altruismus, dem „Longtermism“ zu einer pseudo-ethischen, politischen Agenda weiterentwickelt: Wenn die Menschheitsmaxime die Vermehrung von Wissen und Fähigkeiten sein soll und in Zukunft (langfristig) eine um viele Größenordnungen zahlreichere Bevölkerung dazu beitragen wird, dann müssen wir alles dafür tun, dass es diese Zukunft geben kann und unsere eigenen Ansprüche an ein erfülltes Leben zugunsten dieser gesamtheitlich größeren „Wert“-Anhäufung (altruistisch) zurücknehmen. Sozio-ökologische Belange eines eingeschränkt irdischen Blicks spielen nur insofern eine Rolle, als dass ein Überleben der Menschheit bis zur Kolonisierung des Weltalls bzw. virtueller Welten gesichert werden muss. Daher ist es nur folgerichtig, die Weltraumfahrt und die Entwicklung einer „Allgemeinen künstlichen Intelligenz“ mit höchster Priorität und unter Einsatz maximaler ökonomischer Mittel gegen alle Widerstände voranzutreiben. „Existenzielle Risiken“, wie z.B. Kriege und Pandemien muss die Menschheit nur zur Sicherung der viel bedeutsameren, überirdischen, fernen Zukunft in den Griff bekommen. Aus der Absicherung einer höher entwickelten Zukunft leiten Longtermisten aber auch eine „Verpflichtung zum Fortschritt“ ab. Der allgemeinen Künstlichen Intelligenz (AGI) kommt hierbei eine Schlüsselfunktion zu. Allein eine Abwägung, ob die Entwicklung von immer größeren Sprachmodellen hin zu einer noch ressourcenintensiveren, ungewissen AGI gesellschaftlich sinnvoll ist, verbiete sich.16

Das klingt ganz schön verrückt, entwickelt allerdings unter den Protagonisten der Tech-Industrie eine Leitbildfunktion, die ähnlich dem Aufbruch des reaktionären Futurismus vor 100 Jahren visionäre Bewegungsenergie in einem breiten, ultrarechten Bündnis freisetzt und die Grundlage bietet für eine selbstbewusste (Re-)Popularisierung einer diskriminierenden Eugenik – nicht erst in einer unbestimmten Zukunft, sondern jetzt. Der prominenteste Longtermist ist Elon Musk. Mit seiner Reichweite von mehr als 200 Mio. Followern auf X, seiner enormen Finanzstärke und seiner strategischen Position als Effizienzberater in der Trump-Administration, ist er ein idealer Multiplikator für die Verbreitung derartiger Zukunftsideologien. Er ist nicht der einzige: Auch Sam Altman, Peter Thiel und viele weitere Tech-Milliardäre fördern finanzstark Institute zur Verbreitung dieser techno-utopistischen Visionen. Der entscheidende Punkt: es sind die gleichen Protagonisten, die nun mit Nachdruck für die Erforschung der AGI durch Weiterentwicklung großer Sprachmodelle stehen.

Die Entwicklung aktueller Sprachmodelle wie ChatGPT verbleibt trotz informatischer Probleme (Zunahme an Halluzinationen, qualitative Stagnation, massive Ressourcenverschwendung: Strom, Wasser, Seltene Erden) bei dem Ansatz (stetig wachsender) universeller KI-Sprachmodelle, obwohl der Achtungserfolg des chinesischen Sprachmodells Deepseek gezeigt hat, dass ein modulares Nebeneinander kontextspezifischer Einzelmodelle (ähnlich den Expertensystemen) für einzelne Anwendungslösungen deutlich effektiver zu sein scheint. Der Hintergrund für das beharrliche Weiterführen des Überbietungswettbewerbs wachsender universeller Sprachmodelle ist die Hoffnung, über die schiere Größe der Modelle einen sprunghaften Anstieg an ‚Intelligenz‘ zu erzielen und damit der AGI einen entscheidenden Schritt näher zu kommen.

Zwischenfazit: Die aktuelle Forschung an (allgemeiner) künstlicher Intelligenz bedient sich nicht nur eugenischer Konzepte (der ersten Welle) bei der Definition, was als intelligent bewertet wird. Sie basiert zudem auf technokratischen Zukunftsideologien der Eugenik (zweiter Welle). Ihre Protagonisten aus Tech-Industrie und Politik sind vielfach Teil einer an Bedeutung gewinnenden, ultrarechten Bewegung des Tech-Autoritarismus, die auch neofaschistischen Positionen Platz bietet: Einer der politischen Mentoren des US-Vizepräsidenten J.D. Vance, Curtis Yarvin (alias Mencius Moldbug), fabulierte offen über die Vorzüge einer „humanen Alternative zum Genozid“ – „nicht produktive“ Menschen könne man „virtualisieren“, nämlich in permanente Isolation nehmen und ihnen mithilfe virtueller Realität ein „erfülltes Leben ermöglichen“.17

Bewegungszentrum und Verstärker

Peter Thiel ist den meisten heute bekannt als Großaktionär und Mitbegründer von Palantir, einem Unternehmen, das Überwachungssoftware für Polizei, Militär und Geheimdienste programmiert. Seit seinem frühen Durchbruch als erfolgreiche Gründungsfigur des Bezahldienstes Paypal stand Thiel für eine rechte, solutionistische Meritokratie: Die erfolgreichsten Ideenträger und ‚Macher‘, sollen ungebremst gesellschaftlich gestalten können – solange sie ‚Lösungen‘ abliefern. Mit seiner wachsenden Einflusssphäre als Tech-Investment-Star entwickelt sich der selbsternannte „Tech-Disruptor“ zunehmend zu einem politisch entfesselten Neoreaktionär, der eine ultrarechte, (pseudo-)intellektuelle Elite organisiert, die aktiv in einen Kulturkampf gegen eine progressiv-liberale Demokratie zieht. Thiel bezog frühzeitig eine damals noch unpopuläre Position im Silicon Valley als er formulierte, Demokratie sei nur eine „Tyrannei der Mehrheit“ und „ich glaube nicht mehr, dass Freiheit und Demokratie miteinander vereinbar sind“. Sein Freund und Mitstreiter Curtis Yarvin schrieb alias Mencius Moldbug diesbezüglich, dass „Sozialismus und Faschismus eine Mischung aus minderwertigen und katastrophalen Ergebnissen hervorbringen, und zwar aus einem einfachen Grund: Beide haben ihren Ursprung in der Demokratie, einem präkanzerösen Wachstum, das immer mit einer gewissen Bösartigkeit schwanger geht.“18

Thiel und Yarvin – lange von vielen als bedeutungslose Spinner abgetan – müssen heute als ideologischer Tech-Kern einer ultrarechten, neoreaktionären Bewegung angesehen werden. Beide bauten J.D. Vance als Senator in Ohio auf – zunächst als Gegenkandidat zu Trump. Noch 2016 nannte Vance Trump einen „Idioten“, ein „moralisches Desaster“ und verglich ihn wahlweise mit Hitler oder mit Heroin.19 Jetzt ist er Vizepräsident und wird als wahrscheinlichste Trump-Nachfolge gehandelt. Und das scheint das Bemerkenswerteste dieser neuen Bewegung zu sein: Die strategische Allianz hält über massive inhaltliche Widersprüche hinweg und vermag sogar einen Rechtsruck des radikalen Flügels in Richtung einer Faschisierung auszuhalten – derzeit.

In diesem Sinne zählt J.D. Vance (neben Elon Musk) zu den einflussreichen, radikalisierten Bewegungs-Verstärkern. Seine Aufgabe ist, über seine Herkunft die Arbeiterklasse in das breite, neurechte Projekt einzubinden. Er gibt sich als neuer politischer Hardliner, beherrscht die offensive Lüge wie auch das ignorante bullshitting und gilt in den US-Medien als Trumps „Bulldogge“.

Ich muss ehrlich gestehen: Es interessiert mich nicht wirklich, was mit der Ukraine passiert.“20 J.D. Vance am 19.02.2022 (unmittelbar vor Kriegsbeginn) im Interview mit Steve Bannon

Keine stimmenträchtige Polarisierung ist ihm zu absurd: Frauen sollten – ihren Kindern zuliebe – auch in unglücklichen Ehen, ja sogar „gewalttätigen Ehen“ verbleiben. Vance eröffnete eine Spendenkampagne für die rechtsradikalen Trump-Anhänger, die im Januar 2021 nach verlorener Wahl das Kapitol stürmten und (gemäß Falschdarstellung von Vance) ‚ohne Anklage‘ in Washingtons Gefängnissen festgehalten werden. Ähnlich zündelt Vance unmittelbar nach dem Attentat auf Trump im Juli 2024, als er Biden persönlich verantwortlich für dieses Attentat machte.

Neben den radikalisierten Bewegungsverstärkern gibt es zahlreiche Mitläufer, die wie Mark Zuckerberg die Kulturkampf-Impulse von Trump bereitwillig aufgreifen, ohne bislang als Unterstützer größerer politischer Kampagnen aufgefallen zu sein: Trump ordnet in Behörden, Ministerien und dem Militär die Streichung aller Programme für Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion an. Universitäten und Schulen droht er bei Nichtbeachtung, die öffentliche Förderung zu entziehen. Auf die Privatwirtschaft hat er jedoch keinen unmittelbaren Einfluss. Dennoch folgt Zuckerberg in allen Firmen des Meta-Konzerns der Aufforderung und fordert überdies mehr „maskuline Energie“ am Arbeitsplatz. Firmen sollten „die Aggression ein bisschen mehr zelebrieren“ und Gesellschaften sollten nur noch von „Alpha-Männern“ regiert werden.21 Neben zahlreichen US-amerikanischen Unternehmen folgen auch mehrere deutsche Firmen wie z.B. SAP der Aufforderung, um ihr US-Geschäft nicht zu gefährden. Die Kniefälle von Mark Zuckerberg, Jeff Bezos (Amazon) oder Sam Altman (OpenAI) vor Trump deuten darauf hin, dass der Trend zum rechten Tech-Autoritarismus eher die Regel als die Ausnahme im Silicon Valley werden wird.

Konklusion

Die Motivation, große Sprachmodelle in Richtung einer Allgemeinen Künstlichen Intelligenz (AGI) zu entwickeln, ist eng verknüpft mit transhumanistischen Ideologien aus dem Spektrum der Eugenik (zweiter Welle). Diese basieren wie auch die ‚Abwertung durch Selektion‘ der Eugenik (erster Welle) auf Ungleichheit und Diskriminierung, nutzen jedoch technologische Methoden zur ‚Aufwertung‘ spezifischer menschlicher Daseinsformen.

Die Protagonisten dieser abenteuerlichen, technokratischen Zukunftserzählung, sind treibender Kern einer breiten, neu-rechten bis faschistoiden Bewegung in den USA, zu der auch die Pronatalisten gehören. Sowohl die (pseudo-)intellektuellen Lenker und Vordenker (wie z.B. Peter Thiel und Curtis Yarvin) als auch deren radikalisierte Resonanzverstärker (z.B. Elon Musk und J.D. Vance) sind reichweitenstarke Trendsetter eines rechtslibertären Kulturkampfes. Unterstützt werden sie von einflussreichen Mitläufern der Tech-Industrie wie Mark Zuckerberg, Jeff Bezos und Sam Altman.

Die technokratische Aufbruchsstimmung, die insbesondere durch den Hype um KI-Sprachmodelle wie ChatGPT und den ‚Staatsstreich‘-artigen Verwaltungsumbau der US-Administration seit Übernahme der Regierungsgeschäfte durch Trump (und Musk) entstanden ist, erinnert an den reaktionären Futurismus des frühen 20. Jahrhunderts. Ob der destruktive Angriff von innen durch die Indienstnahme neuester Technologien als Machtinstrument der Zersetzung bereits proto-faschistische Züge erkennen lässt, ist umstritten. Unstrittig hingegen ist, dass diese neu formierte, ultra-rechte Bewegung offensiv eine autoritäre Übernahme im Sinne einer ‚Diktatur der Tech-Unternehmer‘ anstrebt und sich keineswegs mit einer Rechtsdrift innerhalb des bestehenden Systems begnügen will.22

Eine feministische und antifaschistische Gegenbewegung muss dieses autoritäre Zukunftsprojekt angreifen. Eine unkritische Nutzung der vermeintlich ‚neutralen‘ Technologien als ‚bloße Werkzeuge‘ befördert hingegen deren Normalisierung und damit eine weitere Machtkonzentration der patriarchalen Rechtsaußen-Tech-Oligarchie.

Ich bin einfach auf Krieg gepolt.“ (Elon Musk)

(Juni 2025)

1 Elon Musk, 28.02.2025, „The Joe Rogan Experience“ #2281 podcast, https://youtu.be/sSOxPJD-Vno?si=QE4cIibQ1mr4-vfS&t=4560, ab Zeitstempel 1:16:00, Kontext: Empathie lasse sich als „Waffe“ nutzen und zerstöre die Gesellschaft. Zu viel Empathie sei „zivilisatorischer Selbstmord“.

2 https://x.com/elonmusk/status/1812256998588662068?lang=en

3 https://www.whitehouse.gov/presidential-actions/2025/01/establishing-and-implementing-the-presidents-department-of-government-efficiency/

4 https://www.space.com/the-universe/earth/elon-musks-doge-team-given-alarming-degree-of-access-to-nasa-systems-house-democrats-say

5 Die US-Regierung durch führende Akteure der Tech-Industrie zu ersetzen, ist keine neu Idee. Bereits 2014 griffen einige irrlichternde Aktivist:innen der Occupy Wallstreet-Bewegung eine Idee des rechten Vordenkers und JD Vance-Mentors Curtis Yarvin (alias Mencius Moldbug) auf: Sie forderten die Entlassung aller Regierungsmitarbeiter:innen und ihren Ersatz durch Fachkräfte der Tech-Industrie. Obama sollte abtreten und den Weg frei machen für den neuen „CEO von Amerika“ – den damaligen Google-Chef Eric Schmidt.

6 David Golumbia, 2024, Cyberlibertarianism: The Right-Wing Politics of Digital Technology, University of Minnesota Press, https://www.jstor.org/stable/10.5749/jj.14308236

7 Malcolm Harris, 2023. Palo Alto: A history of California, capitalism, and the world. New York: Little, Brown.

8 Die Britsche Eugenics Society wurde 1989 in Galton Institute und 2021 in Adelphi Genetics Forum umbenannt.

9 T. Gebru, E.P. Torres, April 2024, first monday, The TESCREAL bundle: Eugenics and the promise of utopia through artificial general intelligence, https://doi.org/10.5210/fm.v29i4.13636

10 https://people.com/everything-elon-musk-has-said-about-kids-11717120

11 Elon Musk (@elonmusk) “If birth rates continue to plummet, human civilization will end,” X, 28.04.2024, https://x.com/elonmusk/status/1784768522645889111?lang=en.

12 Ishaan Tharoor, “J.D. Vance’s vocal admiration for Orban’s Hungary tells its own story,” The Washington Post, July 17, 2024, https://www.washingtonpost.com/world/2024/07/17/trump-vance-project-2025-orban-hungary/Will Steakin and Katherine Faulders, “Vance argued for higher tax rate on childless Americans in 2021 interview,” ABC News, July 26, 2024, https://abcnews.go.com/US/vance-argued-higher-tax-rate-childless-americans-2021/story?id=112284318.

13 Peachy Keenan, Autorin des erfolgreichen, rechten Ratgebers „Domestic Extremist: A Practical Guide to Winning the Culture War.“, möchte „zur Sicherheit ihrer Kinder“ anonym bleiben.

14 Luigi Mangione soll den Chef der US-Krankenversicherung UnitedHealthcare am 4.12.24 auf offener Straße in New York erschossen haben.

15 Gaby Del Valle, 27.03.2025, Trad Values Meets Tech – The U.S. Right’s Pronatalist Coalition, Pollitical Research Associates, https://politicalresearch.org/2025/03/27/trad-values-meets-tech#_edn1

16 Marius Turda, 2010. “Race, science, and eugenics in the twentieth century,” In: Alison Bashford and The TESCREAL bundle: Eugenics and the promise of utopia through artificial general intelligence

Philippa Levine (editors). Oxford handbook of the history of eugenics. Oxford: Oxford University Press, pp.

62–79. doi: https://doi.org/10.1093/oxfordhb/9780195373141.013.0004

17 Mencius Moldbug, 20.11.2008, Patchwork: A Political System for the 21st Century, https://www.unqualified-reservations.org/2008/11/patchwork-2-profit-strategies-for-our/

18 Peter Thiel – ein einflussreicher ›Außenseiter‹, Vom rechts-libertären Tech-Investor zum nationalistischen Polit-Influencer, 2022, Autonomes Blättchen Nr. 49

19 J.D.Vance, 04.07.2016, The Atlantic, Opioid of the Masses, „Trump is cultural heroin. He makes some feel better for a bit. But he cannot fix what ails them, and one day they’ll realize it.“, https://www.theatlantic.com/politics/archive/2016/07/opioid-of-the-masses/489911/

20 J.D. Vance, 19.02.2022, War Room podcast, “I think it’s ridiculous that we’re focused on this border in Ukraine. I gotta be honest with you, I don’t really care what happens to Ukraine one way or the other.”, https://www.newsweek.com/video-trump-backed-vance-saying-he-doesnt-care-about-ukraine-resurfaces-1698442

21 https://www.independent.co.uk/news/world/americas/elon-musk-trump-harris-high-status-males-4chan-b2606617.html

22 Rainer Mühlhoff, 09.02.2025, Trump und der neue Faschismus – Warum der Griff nach dem Verwaltungsapparat so gefährlich ist, https://verfassungsblog.de/trump-und-der-neue-faschismus/